Oktober 07, 2011

Facebook als kollektive Kleinstadt

Besonders nach den neuesten Entwicklungen auf der Social-Network-Plattform (siehe gestrigen Beitrag) muss man sich fragen, ob Facebook die Funktion der kleinstädtischen Gemeinschaft übernimmt. Ist es nicht gerade einengend, dass eine sozial engmaschig gestrickte Gemeinde immer alles mitbekommt? Zudem meine ich mich zu erinnern, dass ein Grund aus der Kleinstadt zu fliehen darin bestand, dass man immer gleich behandelt wurde. Egal wie sehr man sich entwickelte und was man vielleicht in der Zwischenzeit erlebt hatte, wenn man zurückkam, wurden immer wieder alte Geschichten aufgewärmt. Man wird in solchem Umfeldern immmer wieder auf ein altes Ich angesprochen, auch wenn man dies längst hinter sich gelassen hat. Dieses Phänomen tritt manchmal auch bei Familienmitgliedern auf, die man selten sieht oder generell bei Eltern, egal wie oft man sie sieht und könnte Zwangsidentifizierung genannt werden. Wie schön, dass der gesamte Freundeskreis über die Timeline jetzt ebenfalls eine noch bessere Möglichkeit hat, auf alte Erlebnisse zurückzukommen, die man längst hinter sich gelassen hat. Ob Großstädter wohl gedankenloser mit ihren Informationen in sozialen Netzwerken umgehen als ehemalige Kleinstädter?

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